Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
Am Gründonnerstag schauen wir auf Jesus, der beim letzten Abendmahl seinen
Jüngern die Füße wäscht und das heilige Mahl einsetzt. In dieser tiefen Geste der
Demut begegnet uns der Sohn Gottes als Diener – der uns in der Eucharistie
seine Liebe schenkt. Dabei wissen wir: Auch die Jünger waren nicht ohne Schuld.
Und dennoch lädt Jesus sie – wie auch uns – immer wieder an seinen Tisch.
Das ist Gnade.
Am Karfreitag erkennen wir, wie ernst Gott unsere Schuld nimmt – so ernst, dass
er selbst in Jesus Christus das Kreuz auf sich nimmt. Dort, am Kreuz, wird sichtbar
was unsere Sünde kostet – und zugleich, wie grenzenlos Gottes Vergebung ist.
„Er wurde für unsere Sünden hingegeben“ (Röm 4,25). Kein Mensch ist ohne
Schuld – aber kein Mensch ist ohne Hoffnung, wenn er sich dieser Liebe öffnet.
Dann aber kommt der Ostermorgen – das leere Grab, der Sieg über Sünde, Tod
und Hölle. Jesus ist auferstanden! Durch seine Auferstehung ist uns das
ewige Leben verheißen. Ostern ist der Anfang einer neuen Schöpfung, ein Licht,
das selbst den Tod überstrahlt. Wer an ihn glaubt, darf wissen: Meine Schuld ist
vergeben, mein Leben hat ein Ziel, und der Tod ist nicht das Ende.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch
allen gesegnete Kar- und Ostertage – voller
Hoffnung, Vertrauen und österlicher Freude.
Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaft
auferstanden!
Pfarrer Laurent Koch
Bild: Beatrix Reese, Pfarrbriefservice